Multicenterprojekt KinderZUKUNFT NRW

Neu ist der Zeitpunkt an dem die Unterstützung beginnt und die Art- und Weise wie Unterstützung erbracht werden soll. Das Vorhaben setzt an der Anwendung eines Risikoinventars zur Früherkennung und Prävention von Kindeswohlgefährdungen bei Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren an. Der Erstkontakt erfolgt in der Geburtsklinik durch qualifiziertes Personal, dass nachhaltig die einzelne Familie/das Einzelne Kind betreut.

Der Zugang zu den Familien mit Unterstützungsbedarf erfolgt bereits in den Geburtskliniken über eine Koordinatorin, die Hebamme oder Kinderkrankenschwester ist. Sie hat – etwa im Vergleich zum Jugendamt - einen vertrauensvollen Zugang zu den Müttern und vermittelt im Bedarfsfall an eine Familienhebamme weiter, welche die Familie zeitnah zu Hause aufsucht, um ihr Unterstützung und Begleitung anzubieten. Die Koordinatorin stellt auch den Kontakt zu Kinder- und Jugendärzten her, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen oder bei Auftreten von Regulationsstörungen, wie z.B. Schrei-Schlaf- oder Fütterstörungen beraten bzw. an weitere Stellen, wie Sozialpädiatrische Zentren, weiterverweisen. Auch Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe können, wenn erforderlich so frühzeitig wie möglich zum Einsatz kommen.

Die Beratung der Familie findet direkt nach der Geburt statt, wenn es den Kindern noch gut geht. Sie hat das Ziel, die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu anzubieten. Im Falle von drohenden Entwicklungsauffälligkeiten werden frühe Förderungen und eine gezielte Unterstützung erfolgen können, so dass sich sichere Bindungen und soziale Kompetenz entwickeln können. Durch diese frühe Beratung können spätere Folgen einer Kindeswohlgefährdung vermieden werden, die im Extremfall in Vernachlässigung oder Misshandlung münden oder anhaltende psychosoziale und kognitive Entwicklungsauffälligkeiten zur Folge haben können, wie etwa Probleme im Kindergarten, Schulversagen, Kriminalität und Drogenkonsum.

Finanziell unterstützt wird das Vorhaben vom MFKJKS (Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport) und dem MGEPA (Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter) des Landes NRW sowie zahlreichen Krankenkassen. Inhaltlich sind eine Vielzahl von Berufverbänden und Experten aus den Bereichen Gesundheit und Soziales in das Projekt eingebunden.

Das Multicenterprojekt hat seine Arbeit am 1. September 2010 aufgenommen.

Ansprechpartner:

Ingolf Rascher 
Tel: 02103/2589 976 
eMail: irascher@imo-institut.de

Dr. Martina Wegge 
Tel: 02103/2589 975 E
eMail wegge@imo-institut.de

Dr. Wilfried Kratzsch 
Tel: 0211 - 85 989 955
eMail: w.kratzsch@gmx.de

Nähere Informationen finden Sie unter folgenden links:
IMO-Institut zur Modernisierung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen www.imo-institut.de 
Siftung Deutsches Forum Kinderzukunft www.forum-kinderzukunft.de

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